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Ressourcen & Tools

Von

Marine Charbonnier, Head of Captives & Facultative Underwriting, APAC & Europe, und François Longpré, Client and Distribution Leader, Switzerland

Unternehmen in ganz Europa streben weiterhin nach Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Governance-Zielen (ESG). Eine Captive kann ein wirkungsvolles Instrument sein, um konkrete Nachhaltigkeitsziele mit einem Versicherungsprogramm zu verbinden. Eine solche Rückversicherungslösung kann im Erfolgsfall dank Bonuszahlungen zugunsten von zusätzlichen Investitionen in die Nachhaltigkeitsstrategie zu einer Verbesserung des Risikoprofils beitragen. 

Eine Captive kann ein sinnvolles strategisches Instrument sein, um Unternehmen bei der Erfüllung ihrer ESG- und Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. ¾ÅÉ«ÊÓÆµhat in diesem Bereich mit dem größten Mobilitätsanbieter der Schweiz - den Schweizerischen Bundesbahnen SBB - und anderen Versicherungspartnern zusammengearbeitet und eine maßgeschneiderte Rückversicherungslösung entwickelt, die es ermöglicht, Versicherungsprämien direkt mit Nachhaltigkeitsleistungen zu verknüpfen.

Die innovative Versicherungslösung koppelt die erfolgreiche Reduzierung von Treibhausgasemissionen an die zu leistende Versicherungsprämie. Ein Bonus in Form einer Prämienreduktion wird fällig, wenn definierte Nachhaltigkeitsziele übererfüllt werden, während beim Verpassen derselben ein Malus in Kraft tritt. In beiden Fällen werden die zusätzlichen Beträge ausschließlich für Nachhaltigkeitsprojekte verwendet.

Eine solche Lösung ist leicht replizierbar, da auch Unternehmen in anderen Branchen und Ländern auf der Suche nach innovativen Möglichkeiten sind, Captives als Instrument zur Erreichung von Nachhaltigkeits- und ESG-Zielen einzusetzen.

Nachhaltige Lösung für eine Captive

Die SBB ist nicht nur Betreiberin des Schweizer Schienennetzes und des Personenverkehrs im Regional- und Fernverkehr, sondern auch eine bedeutende Eigentümerin von Immobilien und Anlagen zur Energiegewinnung. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen produziert sie beispielsweise Strom mit Hilfe von Wasserkraft sowie eigenen Photovoltaikanlagen auf Gebäuden und Grundstücken.  

Die firmeneigene Captive, die SBB ÓÈÎïÊÓÆµAG mit Sitz in Liechtenstein, zeichnet derzeit ein breites Spektrum an Risiken, darunter Bau-, Cyber- und Flottenversicherungen. Die Klimastrategie der SBB basiert auf der «Science-based Targets Initiative», die Unternehmen bei der Festlegung von Emissionszielen im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens unterstützt. Demnach will der SBB Konzern seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 % reduzieren und bis 2040 eine Netto-Null-Emission erreichen.  
 
In diesem Zusammenhang suchte die SBB im letzten Jahr nach einer Möglichkeit, ihre Ziele zur Emissionsreduzierung direkt mit ihrem Versicherungsprogramm zu verknüpfen, um so zusätzliche Anreize für die Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens zu schaffen. Deshalb hat die Captive der SBB gemeinsam mit den Versicherungspartnern, die unter anderem aufgrund ihres starken Bekenntnisses zur Nachhaltigkeit ausgewählt wurden, eine innovative, nachhaltigkeitsbezogene Versicherungslösung entwickelt.

Wie funktioniert die Lösung

Bei der Entwicklung einer an Nachhaltigkeitsziele gekoppelten Versicherungslösung müssen mehrere Grundsätze festgelegt werden, die von allen Beteiligten verstanden und akzeptiert werden. So müssen beispielsweise Nachhaltigkeitsziele festgelegt, sowie eine Reihe von messbaren Leistungsindikatoren (KPI) vereinbart werden. Im Fall der SBB basierten die KPIs auf der Reduzierung von Treibhausgasemissionen. 

Klare Reporting- und Kontrollstrukturen sowie ein gutes Verständnis der Risikoanalyse und der Versicherungsdeckungen der Captive sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung. 

 

Die Lösung bietet nicht nur Vorteile für die Captive sondern auch für die beteiligten Versicherungspartner.

Im konkreten Fall der SBB wurde die Lösung so gestaltet, dass bei Übererfüllung der vereinbarten Ziele ein bestimmter Prozentsatz der Jahresprämie als Bonus zugunsten des Nachhaltigkeitsfonds der SBB ausbezahlt wird. Werden die vereinbarten Ziele hingegen verfehlt, ist die SBB ÓÈÎïÊÓÆµAG ihrerseits verpflichtet, einen Malus an die Versicherungspartner zu zahlen, der wiederum deren Nachhaltigkeitsprojekten zugutekommen muss.

Eine Win-Win-Situation für die Nachhaltigkeit

Die Lösung bietet nicht nur Vorteile für die Captive sondern auch für die beteiligten Versicherungspartner. Sie kann nicht nur zu einer messbaren, positiven Auswirkung auf die Nachhaltigkeitsbestrebungen führen, sondern verbessert gleichzeitig auch das Risikoprofil des Captive-Kunden, indem neue Messgrößen in das Risikoverständnis aller Beteiligten integriert werden. 

Die Lösung positioniert die SBB als Innovatorin und steigert ihre Attraktivität für Stakeholder wie Kund:innen, Aktionär:innen und Mitarbeitende, für die Nachhaltigkeit immer wichtiger wird. Der finanzielle Anreiz zur Zielerreichung trägt zudem dazu bei, das Engagement der SBB für Nachhaltigkeit zu befeuern, ihre Position als führendes Unternehmen in diesem Bereich zu festigen und damit die Resilienz des gesamten Unternehmens zu stärken.

Die innovative Versicherungslösung stiess auf großes Interesse und positives Feedback von Captive-Kolleginnen und Kollegen sowie der gesamten Versicherungsbranche, nicht zuletzt weil sie über andere Branchen und Geografien hinweg replizierbar ist und flexibel umgesetzt werden kann. 

Künftige Lösungen

Das Verständnis von Unternehmen hinsichtlich der Nutzung von Captives nimmt stetig zu. Wir beobachten, dass Firmen verschiedene alternative Möglichkeiten ausloten, wie sie eine Captive-Lösung nutzen können, um beispielsweise ESG- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken abzusichern.

So nutzen einige Captives parametrische Versicherungslösungen, um Lieferkettenrisiken infolge von Naturkatastrophen zu decken. Es besteht auch die Möglichkeit, «non-damage» Betriebsunterbrechungslösungen für Anbieter von erneuerbaren Energien über die Captive zu zeichnen, um beispielsweise Wetterrisiken im Zusammenhang mit zu viel oder zu wenig Sonnenschein, Regenfällen oder Wind zu decken.

In Zusammenarbeit mit Kunden und anderen Risikopartnern, einschließlich unserer Kolleginnen und Kollegen von AXA Climate, freuen wir uns darauf, gemeinsam Lösungen zu finden, die zum Gesamtziel einer Nachhaltigkeitsstrategie und einer guten ESG-Performance beitragen – sowohl für unsere Kunden als auch für uns selbst. 

Hören Sie sich das vollständige Gespräch mit Robert Eigenheer von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und Marine Charbonnier von ¾ÅÉ«ÊÓÆµim Podcast von Global Captive an.


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