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Product Leader Europe, Political Risk, Credit & Bond (PRCB) bei AXA XL

ESG bringt neben großen Chancen auch Herausforderungen für die Absicherung von Politischen Risiken und Exportkrediten mit sich, so Caroline Tran, Product Leader Europe, Political Risk, Credit & Bond (PRCB) bei AXA XL.

Investitionen im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) nehmen in rasantem Tempo zu. Laut überstiegen die weltweiten ESG-Assets im Jahr 2020 die Marke von 35 Billionen USD und werden voraussichtlich bis 2022 bereits 41 Billionen USD und bis 2025 sogar 50 Billionen USD erreichen. Allein die Investitionen in erneuerbare und umweltschonende Energien müssen sich bis 2030 auf rund 4 Billionen USD verdreifachen, wenn die Welt bis 2050 netto emissionsfrei werden soll, so die internationale Energieagentur .

Die Absicherung von Politischen Risiken und Exportkrediten spielt eine äußerst wichtige Rolle bei den Entwicklungen im Bereich ESG und dem Übergang zu Net Zero. ESG-bezogene Investitionen, insbesondere für erneuerbare Energieprojekte wie Wind- und Solarenergie, treiben die Nachfrage nach entsprechenden Deckungen in die Höhe. Gleichzeitig entwickeln Versicherer, Kreditgeber und Unternehmen Kriterien, um die ESG-Leistung der von ihnen unterstützten Projekte zu messen und ihren eigenen Klima- und Nachhaltigkeitsverpflichtungen gerecht zu werden.

ESG Herausforderung

Versicherer sind ein wichtiges Element in der Finanzierungskette für große ESG-bezogene Projekte. Diese reichen von erneuerbaren und umweltschonenden Energieprojekten bis zu dringend benötigten Investitionen in Infrastruktur und fördern die gesellschaftliche Entwicklung. Auf ESG-bezogene Projekte entfallen derzeit rund 25 % der Anträge für die Versicherung von Politischen Risiken und Exportkrediten, und ihr Anteil steigt von Jahr zu Jahr weiter an. Doch während ESG eine potenzielle Wachstumsquelle für den Markt ist, stellt das Thema auch eine große unternehmerische Herausforderung dar.

Kreditgeber und Versicherer unterliegen zunehmend ESG-bezogenen Offenlegungsanforderungen und haben sich öffentlich verpflichtet, nachhaltiger zu wirtschaften bzw. ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren. AXA beispielsweise gehörte zu den ersten Versicherern, die sich zur Kohlenstoffneutralität verpflichtet haben, und gehört seit 2011 zu den Unterzeichnern der UN-Grundsätze für nachhaltige Versicherungen. Die AXA Gruppe trat außerdem 2019 der von den Vereinten Nationen geförderten Net-Zero Asset Owner Alliance (NZAOA) bei und übernahm 2021 die Federführung der Net-Zero ÓÈÎïÊÓÆµAlliance.

Infolgedessen beziehen unsere Underwriter und Portfoliomanager nun ökologische und soziale Risiken, einschließlich Menschenrechtsfragen, sowie allgemeinere ethische Belange in ihre Produktentwicklungsprozesse und  richtlinien ein.

Obligatorische Offenlegung

Wenn ESG-Investitionen erfolgreich sein sollen, müssen Anleger und Finanzinstitute Wege finden, um die ESG-Leistung genau und konsistent zu bewerten und zu vergleichen. Zu den am weitesten verbreiteten freiwilligen Rahmenwerken für die ESG-Berichterstattung gehört die (TCFD), obwohl es auch Standards der Global Reporting Initiative und des International Sustainability Standards Board gibt.

Auch die Offenlegung von ESG-Daten wird zunehmend zur Pflicht. Ab April müssen die größten Unternehmen und Finanzinstitute im Vereinigten Königreich klimabezogene Angaben im Einklang mit der TCFD machen. In den USA hat die Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission) im März 2022 eine Konsultation zu klimabezogenen Angaben für Investoren gestartet.

Die EU geht sogar noch weiter. Sie arbeitet an einer neuen Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) und einer Verordnung über die Offenlegung von Informationen zu nachhaltigen Finanzinstrumenten (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR), die mit der Taxonomie-Verordnung der EU abgestimmt werden sollen. Die Taxonomie - ein Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Aktivitäten - soll dazu beitragen, "Greenwashing" zu bekämpfen und eine Grundlage für Standardkriterien zu schaffen, anhand derer beurteilt werden kann, ob Aktivitäten tatsächlich zu einer künftigen Netto-Null-Wirtschaft beitragen.

Messung von ESG

Die große Herausforderung für Versicherer und Kreditgeber besteht darin, Rahmenwerke wie die EU-Taxonomie sowie die TCFD in den Geschäftsalltag zu integrieren und ihre Verpflichtungen zu Net Zero und Nachhaltigkeit zu erfüllen. ¾ÅÉ«ÊÓÆµbewertet bereits jede einzelne Transaktion anhand unserer Nachhaltigkeitskriterien und misst die sozialen und ökologischen Auswirkungen eines Projekts, die dann mit unserer Risikopolitik abgeglichen werden.

ESG befindet sich noch in der Entwicklung. Bisher lag das Hauptaugenmerk vor allem auf dem „E“, nämlich dem Klimawandel und der Offenlegung von Emissionen. Das Interesse an „S“ und „G“ nimmt jedoch zu. ESG ist auch nicht leicht trennscharf zu beurteilen. Es gibt unvermeidliche Kompromisse zwischen verschiedenen ESG-Komponenten. So kann ein Windpark oder ein Wasserkraftwerksprojekt zwar Vorteile für die Umwelt bringen, aber auch negative Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung haben.

Auch die Messung von ESG-Faktoren ist ein sich entwickelnder Prozess. Derzeit mangelt es an Konsistenz in der ESG-Berichterstattung, während die erforderlichen Daten und Methoden für die Messung bestimmter ESG-Faktoren noch nicht zur Verfügung stehen. Bei ESG-Bewertungen müssen auch die Absichten eines Unternehmens sowie seine aktuelle Leistung und seine Fähigkeit berücksichtigt werden, diese zu erbringen. Viele Branchen befinden sich im Umbruch, und die Fähigkeit der Unternehmen, ihre Ziele zu erreichen, kann ungewiss sein, beispielsweise wenn sie von neuen und unerprobten Technologien oder von sich ändernden staatlichen Maßnahmen und Vorschriften abhängig sind.

Investitionen in unbeständigen Zeiten

Große Investitionen in erneuerbare Energien werden in Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas getätigt, und dies in einer Zeit erhöhter geopolitischer Risiken, die durch eine Reihe von Spannungen, Energieabhängigkeit und Nahrungsmittelknappheit angeheizt werden. Derzeit laufen große Wind- und Solarprojekte in Indien, Brasilien, Indien, China, Südafrika, Ägypten und Marokko, um nur einige zu nennen.

Die Fertigstellung solcher Projekte kann jedoch bis zu 20 Jahre oder mehr dauern und viele Milliarden Dollar kosten. Es überrascht nicht, dass die Investoren dieser Projekte oft versuchen, sich gegen Zahlungsausfälle aufgrund unerwarteter politischer Ereignisse zu versichern.

Spezifische Deckungskonzepte können Unternehmen und Kreditgeber, die sich an ESG-Projekten beteiligen, vor finanziellen Verlusten schützen, die durch politische Ereignisse wie Kriegshandlungen, zivile Unruhen, Terrorismus oder Aufstände sowie durch Veränderungen in der Regierung oder der Politik ausgelöst werden, die zu Enteignung, Währungskonvertierung, Vertragsauflösung und Lizenzentzug führen.

Führungsrolle

Es ist zu erwarten, dass private und öffentliche Finanzierungen, die durch Versicherungen unterstützt werden, eine wichtige Rolle bei einem erfolgreichen Übergang zu einer Netto-Null-Kohlenstoff-Wirtschaft spielen werden. ESG wird in Zukunft für alle Organisationen ein Muss sein, da es ihre Fähigkeit beeinflusst, Finanzmittel zu beschaffen und Einnahmen zu erzielen.
¾ÅÉ«ÊÓÆµspielt bei der Unterstützung von ESG eine doppelte Rolle, sowohl als Unterstützer von Export- und Projektfinanzierungen als auch im Rahmen der umfassenderen Nachhaltigkeitsagenda der Gruppe. Wir gehören zu einer relativ kleinen Gruppe von Versicherern, die über die Finanzkraft und das Fachwissen verfügen, um langfristige ESG-bezogene Projektfinanzierungen zu unterstützen, die sich auf 15 oder 20 Jahre erstrecken können.

Versicherer spielen eine einzigartige Rolle bei der Unterstützung eines positiven Wandels durch unsere Investitions- und Zeichnungsaktivitäten. Heute stehen wir erst am Anfang einer ehrgeizigen Reise, aber die Entwicklung von ESG-Kriterien wird zu neuen Produkten führen, die spezifische Anforderungen erfüllen und Unternehmen dabei helfen, ihre eigenen ESG-Ziele zu erreichen.

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