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François Lanavère, Head of Business Development bei AXA Climate, und Stéphane Gobet, Client & Distribution Leader bei ¾ÅÉ«ÊÓÆµin Frankreich

Klimarisiken stehen ganz oben auf der Tagesordnung von Unternehmen. Die Firmen müssen nicht nur auf die direkten Auswirkungen der zunehmend extremeren Wetterereignisse auf ihr eigenes Geschäft reagieren, sondern auch auf die globalen Anforderungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Deshalb hat der Klimawandel den Platz als größtes Risiko für europäische Unternehmen zurückerobert und somit Pandemie- und Cyberrisiken überholt. Welche Rolle können Risk Manager bei der Bewältigung des Klimarisikos in ihren Unternehmen spielen? François Lanavère, Head of Business Development bei AXA Climate, und Stéphane Gobet, Client & Distribution Leader bei ¾ÅÉ«ÊÓÆµin Frankreich, erörtern die Chancen und Möglichkeiten für Risk Manager, dabei einen wichtigen Beitrag zu leisten. 

Die globale Bedrohung durch den Klimawandel ist und bleibt ein wichtiges Thema auf der gesellschaftlichen und politischen Agenda. 

Auf dem COP26-Gipfel in Glasgow (Schottland) im November letzten Jahres kamen führende Politiker und Klimaexperten aus aller Welt zusammen, um dem Ziel Nachdruck zu verleihen, bis 2050 weltweit keine Kohlenstoffemissionen mehr zu verursachen und die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. 

Wir sehen weiterhin die Auswirkungen von Naturgefahren wie Dürre, Waldbränden, Überschwemmungen, schweren Winterstürmen, Wirbelstürmen und anderen Wetterereignissen. Die finanziellen Folgen der schweren Schadenereignisse sind aufgrund der Auswirkungen der Klimaveränderung und der zunehmenden Risikoexponierung durch Bautätigkeit in betroffenen Regionen enorm. Schätzungen gehen davon aus, dass die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen im Jahr 2021 105 Milliarden Dollar übersteigen. Damit würde es zum viertteuersten Jahr aller Zeiten werden - ganz zu schweigen von den weiteren Millionen an nicht versicherten wirtschaftlichen Schäden. 

ESG-Richtlinien im Fokus

Im AXA Future Risks Report 2021 sehen europäische Risikoexpertinnen und -experten im Klimawandel das größte Risiko, dem sich Gesellschaften und Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren gegenübersehen – noch vor Pandemien und Cyberrisiken. Auch die öffentliche Meinung hat dazu geführt, dass Klimarisiken auf der Unternehmensagenda wieder nach oben gerückt sind. Die Stakeholder von Unternehmen aller Branchen sind heute mehr denn je daran interessiert, die sogenannten ESG-Richtlinien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) der Organisationen zu verstehen, für die sie arbeiten, in die sie investieren und mit denen sie Geschäfte machen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Risiken - und die Art und Weise, wie diese bewältigt und reduziert werden - sind ein wichtiger Bestandteil dieser Politik. Die verschiedenen Anspruchsgruppen wollen nicht nur sehen, dass die Unternehmen über entsprechende Richtlinien verfügen, sondern dass sie diese auch wirklich in ihren Geschäftsmodellen verankern und auf allen Ebenen der Organisation danach handeln. 

Angesichts der Netto-Null-Ziele sind die Firmenvorstände in diesem Bereich sehr engagiert: Sie sehen Bewältigung der Klimakrise als unternehmerische Notwendigkeit, um künftige Resilienz sicherzustellen. Viele große Unternehmen haben deshalb die Funktion eines Klimawandelbeauftragten geschaffen, um ihre Anpassungsprozesse an den Klimawandel zu unterstützen und bewährte Konzepte und Maßnahmenpakete in ihren Organisationen zu fördern.

Doch welche Rolle sollen Risk Manager bei diesen Bestrebungen einnehmen? Wie können sie ihren Beitrag zu diesem dynamischen und wichtigen Bereich der Risikobewertung, des Risikomanagements und der Risikominderung intensivieren?

Wichtige Rolle des Risk Managers

Auch wenn die Unternehmen den Klimawandel zunehmend als wichtiges Thema betrachten, gibt es jedoch immer noch eine gewisse Diskrepanz, wenn es um die Bewertung, Messung, Prävention und Planung von Klimarisiken auf Unternehmensebene geht.

Eine im vergangenen Jahr von der Beratungsfirma EY durchgeführte globale Studie zum Thema (TCFD) ergab, dass nur 41 % der befragten Unternehmen Szenarioanalysen für ihre Klimabilanz durchführen und nur 15 % derzeit den Klimawandel in ihren Finanzberichten berücksichtigen.

In ihrer Position als Risikoverantwortliche spielen Risk Manager eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, diesen sich verändernden Risikobereich innerhalb ihres Unternehmens zu verstehen, zu bewerten und sich an ihn anzupassen. Wir sind jedoch der Meinung, dass derzeit zu wenige Risk Manager direkt in die strategische Bewertung, die Kontrolle und die Minderung von Klimarisiken in ihren Unternehmen eingebunden sind.

AXA Climate hat in Zusammenarbeit mit dem französischen Verband der ÓÈÎïÊÓÆµund Risk Manager (AMRAE) eine Umfrage durchgeführt. Dabei galt es folgendes herauszufinden: Inwieweit sind Risk Manager in die Bemühungen zur Bekämpfung der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken involviert? Welche Rolle spielen sie in ihren Unternehmen bei der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen und der Umstellung auf umweltfreundlichere Geschäftsmodelle?

Angesichts der enormen Herausforderung, die der Klimawandel darstellt, waren die Ergebnisse unserer Baromètre-Studie eher überraschend: 43 % der Befragten gaben an, dass ihre Unternehmen Klimarisiken nicht explizit steuern. Nur gerade 20 % bestätigten, dass sie für die Erfassung und Analyse von Klimarisiken innerhalb ihrer Organisationen verantwortlich sind. 

Für Risk Manager bietet sich demnach eine große Chance, den Wandel ihres Unternehmens in Sachen Klimastrategie aktiver mitzutragen und voranzutreiben. 

Strategische Schlüsselrolle 

Unsere Umfrage ergab zudem, dass viele Risikoverantwortliche in französischen Unternehmen keine engen Beziehungen zu den ESG-Abteilungen ihrer Unternehmen pflegen. 20 % der Befragten bezeichneten diese Beziehungen als "schwach". In diesem Bereich besteht also noch großer Nachholbedarf. Es gilt, starke strategische Beziehungen zu anderen internen Stakeholdern wie ESG-Teams und Geschäftsleitung aufzubauen, um ihren Unternehmen nicht nur dabei zu helfen, Klimarisiken besser zu verstehen, sondern sich gezielter auf die Zukunft vorzubereiten. 

Klimarisiken sind eine Herausforderung für uns alle. Aber insbesondere auf Unternehmensebene gilt es wichtige Schritte einzuleiten, um den Übergang zu Net Zero zu vollziehen, die eigenen Schwachstellen zu bewerten und sich vor aktuellen und – ganz entscheidend – zukünftigen klimabedingten Risiken zu schützen. Die Anpassung an die Zukunft wird entscheidend sein. Nur Risk Manager, die Zugang zur Chefetage haben und eine Erfolgsbilanz in Sachen Klimarisiko vorweisen können, werden in der Lage sein, die Widerstandsfähigkeit ihrer Unternehmen gegenüber Klimarisiken nachhaltig zu verbessern. 

Ein Beispiel: Ein in den USA ansässiger Kunde war sich der Hurrikangefahr für einige seiner Standorte bewusst. Der Risk Manager sicherte sich Investitionsvolumen für zusätzliche Präventionsmaßnahmen, die die gefährdeten Betriebseinrichtungen gegen einen Hurrikan der Kategorie 4 widerstandsfähiger machen sollen. Er konnte also die Resilienz seines Unternehmens gegenüber künftigen Bedrohungen nachhaltig verbessern, indem er plausibel darlegen konnte, dass die Schwere der Stürme und damit das Risiko für alle Geschäftseinrichtungen in diesen Regionen mit großer Wahrscheinlichkeit zunehmen wird. 

Hochwasser ist gemäß unserer Studie das wetterbedingte Risiko, das den Befragten am meisten Sorgen bereitet: 92 % nannten es als Hauptrisiko. Vor allem Überschwemmungen sind für viele Unternehmen ein bekanntes Gefahrenszenario. Demgegenüber äußerten sich jedoch nur 40 % der Befragten besorgt über die Gefahr einer Sturmflut, obwohl dies ein ernstzunehmendes zukünftiges wetterbedingtes Risiko darstellt. 

Wir bei ¾ÅÉ«ÊÓÆµund AXA Climate wollen unseren Kunden helfen, Risiken aus längerfristiger Perspektive zu betrachten, um die gemeinsame Partnerschaft möglichst nachhaltig zu gestalten.

Wir wollen nicht nur Schadenregulierer, sondern ein Risikopartner für unsere Kunden sein, von der Risikoevaluation über die Prävention bis hin zum Schadenfall. Dank effektiven Maßnahmen können wir unsere Kunden dabei unterstützen, Klimarisiken nicht nur besser zu verstehen und zu managen, sondern gleichzeitig auch als Vorreiter des Wandels wahrgenommen zu werden. 

Dabei geht es nicht mehr nur um schlichte Katastrophenmodelle, sondern um die Kombination und Analyse von Risiko- und Klimamodellierung. Wir sind in der Lage, unseren Kunden die Datenanalysen und Erkenntnisse zu liefern, die dem Risk Manager helfen, intern die notwendigen Investitionen in eine verbesserte Widerstandsfähigkeit zugesichert zu bekommen. 

Auf diesem Weg der partnerschaftlichen Zusammenarbeit hoffen wir, den Kunden im Kampf gegen die Risiken, die der Klimawandel für unsere Unternehmen und unsere Gesellschaft mit sich bringt, unter die Arme greifen zu können. 

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