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Von

Karim Karzazi, Technical Department Manager, und John Frank, Property Center of Expertise Leader, ¾ÅÉ«ÊÓÆµRisk Consulting

Unternehmen, die hauptsächlich oder ausschließlich in Industrieländern tätig sind, haben in der Regel wenig Erfahrung mit Situationen, in denen Störungen der Energieversorgung die Abschaltung oder Einschränkung des Betriebs erfordern. In den seltenen Fällen, in denen die Stromversorgung unterbrochen wird – häufig aufgrund schwerer Stürme oder mechanischer Defekte – ist die Situation zumeist innerhalb weniger Stunden oder höchstens Tagen behoben.

Allerdings könnten angesichts der aktuellen geopolitischen Lage auch Unternehmen, die in Ländern der Europäischen Union operieren, mit mehrwöchigen oder noch längeren Energieausfällen konfrontiert werden. Auch wenn dies noch reine Spekulation ist und Umfang sowie Dauer solcher Unterbrechungen nicht vorhersehbar sind, besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Energieversorgung eines Unternehmens unterbrochen oder eingeschränkt werden könnte. Daher sollten in der EU tätige Unternehmen die möglichen Auswirkungen eines längeren Stromausfalls auf ihre Geschäftstätigkeit untersuchen und ihre Möglichkeiten zur Minderung der Folgen prüfen.

In diesem Artikel werden einige der möglichen Auswirkungen sowie Maßnahmen zur Schadensbegrenzung skizziert. Alle Möglichkeiten und Eventualitäten abzubilden wäre angesichts der unterschiedlichen Betriebsabläufe und Gegebenheiten in Unternehmen nicht möglich; vielmehr wollen wir dazu beitragen, Diskussionen, Analysen und die Verfeinerung von Notfallplänen anzuregen, um die Auswirkungen zu minimieren. Die nachstehenden Empfehlungen basieren auf der Annahme, dass die Energieversorgung bei Minusgraden für mindestens eine Woche unterbrochen wird und es zu mehr als einer Störung kommen kann.

Nutzung alternativer Energiequellen

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Zuallererst sollte die Versorgung durch alternative Energiequellen sichergestellt werden.

Unternehmen sollten bei der Bewertung ihres Bedarfs und der Möglichkeiten zu dessen Deckung drei Aspekte berücksichtigen:

  1. Werden die lokal zuständigen Behörden einen begrenzten Energieverbrauch zulassen? Falls ja, wann und in welchem Umfang? Da hiervon so viele andere Faktoren abhängen, sollte sich jedes Unternehmen unverzüglich mit seinem Energieversorger in Verbindung setzen, um sicherzustellen, dass es rechtzeitig über geplante Einschränkungen informiert wird.
  2. Wie viel Energie benötigen kritische Prozesse und Anlagen? 
  3. Welche Gebäude oder Anlagen könnten von der Energieversorgung getrennt werden, und welche Folgen hätte dies voraussichtlich?

Bei der Entscheidung, welche nicht betriebsnotwendigen Gebäude oder Vorgänge abgeschaltet werden können, dürfen Sicherheits- und Schutzeinrichtungen, die in Notfällen Strom oder Wärme benötigen, nicht außer Acht gelassen werden. Dies gilt zum Beispiel für ein weniger kritisches Gebäude, das sonst abgeschaltet wäre, in dem sich aber eine Pumpanlage befindet, die in Zeiten starker Niederschläge Überschwemmungen verhindern soll. Ebenfalls zu berücksichtigen sind Brandschutzsysteme, die Strom und in einigen Fällen ausreichend Wärme benötigen, um ordnungsgemäß zu funktionieren. (Mehr dazu weiter unten.)

Darüber hinaus sollte frühzeitig getestet werden, ob die Notstromversorgung die erwartete Last bewältigen kann. Wenn ein solcher Test nicht möglich ist, sollte man von einem Worst-Case-Szenario ausgehen und sich auf eine Abschaltung vorbereiten.

Schutz geschäftskritischer Anlagen

Viele Maschinen/Prozesse können ohne die Heizung des Gebäudes oder die Verwendung von Gas betrieben werden, benötigen aber dennoch Strom. Bei einem Gas- und Stromausfall kann daher eine vollständige Abschaltung, möglicherweise einschließlich Brandschutz, erforderlich sein.

In Industrien mit störanfälligen Prozessen wie bei der Aluminiumschmelze, Glasschmelze, in Hochöfen und Zementanlagen verfügen über bewährte Verfahren für die Betriebswiederaufnahme nach einem geplanten oder unerwarteten Stillstand. Diese Verfahren sollten überprüft werden, und es sollte ein Tabletop- oder anderer Testlauf durchgeführt werden. In weniger anfälligen Branchen sollte der Hersteller um entsprechende Beratung gebeten werden.

Wenn es die Behörden erlauben, sollte eine minimale Stromversorgung wichtiger Maschinen aufrechterhalten werden. 
Einige Beispiele hierfür sind:

  • Drehrohröfen sollten auf minimaler Drehzahl gehalten werden, um Schäden an der Anlage zu vermeiden.

  • Chemische Anlagen sind anfällig für den Ausfall von Kühlung, Mischsystemen oder Schutzvorrichtungen. Eine Überprüfung der entsprechenden Sicherheitsanalysen kann zeigen, welche Teilprozesse anfällig und welche Maßnahmen zu ihrer Aufrechterhaltung oder einer sicheren und zuverlässigen Abschaltung nötig sind.

  • Ein Ausfall der Kühlung und der daraus resultierende Schaden betrifft nicht nur große Kühlanlagen. Auch kleine begehbare oder haushaltsübliche Einheiten können kritische Laborproben, hochwertige pharmazeutische Produkte, ätiologische Erreger und Ähnliches enthalten.

  • Turbinen müssen mit Energie versorgt werden, um einen ausreichenden Schmierölfluss zu gewährleisten, vor allem während der „Auslaufphase“. Dies könnte einen ganzen Tag in Anspruch nehmen, wenn die Anlage nicht beschädigt werden soll.

  • Der Ausfall von ausgelagerten Datenservern könnte sich auf fast alle Aspekte des Betriebs einer Anlage auswirken. Unternehmen sollten daher prüfen, welche Vorkehrungen ihre Technologiepartner getroffen haben, um eine störungsfreie Versorgung zu gewährleisten, falls die lokale Energieversorgung unterbrochen wird.

Sicherung der Alarmsysteme

Alle Alarmsysteme – ob für Brände, Einbrüche oder Prozesssicherheit – verfügen über Backup-Batterien. Diese sind jedoch nicht für längere Unterbrechungen gedacht. Je nach System sind sie in der Regel für 12-72 Stunden ausgelegt, selten länger.

Der Austausch älterer und die Anschaffung zusätzliche Batterien sollte in Erwägung gezogen werden, um ihre Verfügbarkeit zu verlängern.

Wenn der Stromausfall mindestens zwei Wochen dauert, sollte man sich zudem nicht nur auf die Leistung der Alarmsysteme verlassen, sondern Kontrollgänge zur Überwachung durchführen.

Minimierung des Brandrisikos

Auch wenn die Brandgefahr in teilweise oder ganz geschlossenen Gebäuden geringer ist, sollte die Aufrechterhaltung der Brandschutzsysteme Priorität haben. Insbesondere muss sichergestellt werden, dass die Sprinkleranlagen und die dazugehörigen Pumpen in unbeheizten Gebäuden angemessen funktionieren und über eine ausreichende Stromversorgung durch Batterien, Notstromgeneratoren oder andere Quellen verfügen.

  • Wärmeverlust: Da Energieeinschränkungen im Winter am wahrscheinlichsten sind, sollten Maßnahmen ergriffen werden, damit Sprinkleranlagen nicht einfrieren oder Rohre platzen. Dazu gehören:
  • Abdichtung bekannter Kaltlufteintrittsstellen
  • Aufrechterhaltung einer Temperatur von über 4,4 Grad Celsius, da Nassrohr-Sprinkleranlagen oberhalb dieses Wertes in Betrieb bleiben können
  • Installation von preiswerten batteriebetriebenen Thermometern in Bereichen, die kälter als die durchschnittliche Innentemperatur sind
  • Stromausfall in Systemen mit dieselbetriebenen Feuerlöschpumpen: Besonders bei kaltem Wetter benötigen Dieselpumpenmotoren Energie, um die Batterien langfristig aufzuladen. Auch die Motorblockheizung wird elektrisch betrieben; wenn sie ausfällt, springt der Motor nicht mehr an. Das Ergebnis: Wenn die Batterien leer sind und die Pumpen nicht anspringen können, funktionieren auch die Sprinkler nicht. Ältere Batterien sollten durch aktuelle, hochwertige Batterien ersetzt werden, um ihre Funktionsfähigkeit im Bedarfsfall sicherzustellen. Wenn Dieselkraftstoff zur Verfügung steht, können auch kurze (z.B. 10-minütige) Pumpenläufe dazu beitragen, dass die Batterien geladen bleiben. Und wenn ein Steuergerät nicht funktioniert, sollte das Anlagenpersonal wissen, wie man die Pumpe manuell startet.

  • Stromausfall in Systemen mit elektrisch betriebenen Feuerlöschpumpen: Natürlich können elektrische Feuerlöschpumpen nicht ohne Strom betrieben werden. Daher sollten Dieselgeneratoren als Reserve vorhanden sein. In diesem Fall gelten die oben beschriebenen Grundsätze für Diesel-Feuerlöschpumpen.

  • Vermeidung von Korrosionsrisiken: Wenn es häufig zu Stromausfällen kommt, müssen die Feuerlöschpumpen möglicherweise abgeschaltet und entleert werden. Das Entleeren und Wiederbefüllen der Systeme kann jedoch die Korrosion verstärken, vor allem, wenn dies mehrmals geschieht. In diesem Fall sollte der Einbau spezieller korrosions- oder gefriergeschützter Systeme in Betracht gezogen werden. Außerdem sollten Korrosionsinspektionen durchgeführt werden, nachdem sich die Bedingungen wieder normalisiert haben.

  • Vermeidung von unkontrollierten Bränden: Obwohl, wie bereits erwähnt, das Brandrisiko in Zeiten der Energiebeschränkung geringer ist, sind auftretende Brände sehr viel schwieriger zu kontrollieren. Um diese Risiken zu minimieren, sollten die folgenden Schritte unternommen werden:
    • Wenn die Sprinkleranlagen abgeschaltet sind, sollten keine Heißarbeiten durchgeführt werden (dies gilt auch für den Normalbetrieb).
    • Konstante Überwachung durch Sicherheitspersonal mit unmittelbarem Zugang zu tragbaren Feuerlöschern.
    • Frühzeitige Besichtigung der Anlage durch die öffentliche Feuerwehr. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen manuellen Brandbekämpfung. Auch die Beauftragung von Bereitschaftskräften mit vertraglich festgelegter Ausrüstung zur Brandbekämpfung sollte in Betracht gezogen werden.
    • Meldung von Beeinträchtigungen über RSVP (Restore Shut Valves Promptly).
    • Unseren Kunden empfehlen wir, das ¾ÅÉ«ÊÓÆµWaterWorks-Verfahren einzurichten, um mit auftretenden Rohrschäden umzugehen.

Bereitstellung geeigneter Materialien

Energieintensive Industrien wie die Aluminium- und Stahlverhüttung, die Glasherstellung oder die Zementproduktion werden von möglichen Störungen der Energieversorgung sicher am stärksten betroffen sein. In diesem Bereich tätige Unternehmen sollten ihre Möglichkeiten zur Begrenzung der Folgen gründlich prüfen. Gleichzeitig sollten auch Unternehmen, die auf Materialien aus energieintensiven Industrien angewiesen sind, entsprechende Vorkehrungen treffen, indem sie zum Beispiel Materialvorräte anlegen oder alternative Lieferanten suchen. Mit anderen Worten: Die durch Energieeinschränkungen verursachten Unterbrechungen könnten sich schnell auf die gesamte regionale Wirtschaft auswirken, auch in Ländern, in denen die Versorgung nicht eingeschränkt wird.

Relevant für alle Bereiche

Obwohl die ausgeführten Empfehlungen als Reaktion auf die derzeitige geopolitische Lage erstellt wurden, gelten sie auch für andere Fälle über einen längeren Zeitraum eingeschränkter Energieversorgung, z.B. nach schweren Stürmen oder Zeiten ziviler Unruhen. 

Wir hoffen, Unternehmen mit diesem Artikel ein besseres Verständnis über die Herausforderungen zu vermitteln, die mit längeren Störungen der Energieversorgung verbunden sein können, und dass sie von unseren Vorschlägen für ihre laufenden Notfallpläne profitieren können. Es ist zwar nicht möglich, alle wahrscheinlichen Szenarien vorherzusehen, aber es steht außer Frage, dass eine gute Planung die Fähigkeit eines Unternehmens verbessert, auf unerwartete Ereignisse zu reagieren und sich davon zu erholen. Unsere Risikoingenieure von ¾ÅÉ«ÊÓÆµstehen unseren Kunden bei diesen Bemühungen zur Seite.


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